Vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt: Müssen wir bei all der Liebe zum Detail und unserer Traumvorstellung einer Hochzeit wirklich auch noch an Nachhaltigkeit denken? Die Antwort lautet ganz klar: Ja – und das bedeutet nicht, dass ihr auf Stil, Atmosphäre oder euren persönlichen Touch verzichten müsst. Eine nachhaltige Hochzeit zu planen, heißt vielmehr, Entscheidungen zu treffen, die gut für euch, eure Gäste und die Umwelt sind. Es geht darum, bewusster zu feiern – mit Wertschätzung gegenüber Ressourcen, Menschen und Momenten.
Der schönste Tag im Leben kann auch ein Statement sein. Immer mehr Paare entscheiden sich für eine umweltfreundliche Hochzeitsgestaltung, weil ihnen Themen wie Klimaschutz, Fairness und Regionalität wichtig sind. Ihr müsst dafür keine Öko-Pioniere sein. Schon mit ein paar durchdachten Entscheidungen könnt ihr viel bewirken – und eure Hochzeit bekommt dadurch sogar eine noch tiefere Bedeutung.
Die Location ist das Herzstück eures großen Tages – sie entscheidet über Atmosphäre, Ablauf und oft auch über eure CO2-Bilanz. Möchtet ihr eure Hochzeit nachhaltig planen, lohnt sich der Blick auf regionale Angebote. Locations in eurer Nähe reduzieren nicht nur lange Anfahrtswege für euch und eure Gäste, sondern unterstützen auch lokale Anbieter. Entscheidet ihr euch beispielsweise für ein schönes Gutshaus, eine Scheune oder ein liebevoll restauriertes Landhotel in der Umgebung, kombiniert ihr Charme und Nachhaltigkeit.
Fragt bei Locations nach, ob mit Ökostrom gearbeitet wird oder vorhandene Ressourcen genutzt werden können. Einige Orte bieten sogar Pauschalen an, die auf nachhaltige Standards setzen – von Bio-Menüs bis hin zu plastikfreien Alternativen. Auch Outdoor-Hochzeiten sind in puncto Nachhaltigkeit top, da sie nur wenig Dekoration benötigen – die Natur liefert bereits den schönsten Hintergrund. Achtet jedoch auf Wettervorsorge und Schutzmaßnahmen für Flora und Fauna.
Du hast vielleicht schon stundenlang nach dem perfekten Kleid gestöbert – aber hast du auch an die Herkunft und Herstellung gedacht? Ein nachhaltiges Brautkleid muss keinesfalls aus Jutesack-Stoff oder unförmig sein. Viele Designer*innen setzen inzwischen auf faire Produktionen, recycelte Materialien oder Vintage-Modelle. Ein Kleid aus zweiter Hand zu tragen, das schon einmal auf einer anderen Hochzeit geglänzt hat, kann sogar besonders emotional sein – schließlich lebt es weiter und begleitet neue Liebesgeschichten.
Auch für den Bräutigam gibt es immer mehr nachhaltige Optionen – von Leinenanzügen über biologisch gefertigte Baumwolle bis hin zu Secondhand-Sets. Wer nicht neu kaufen möchte, kann leihen oder tauschen. Und für eure Gäste ist es hilfreich, in der Einladung einen Hinweis zu geben, dass nachhaltige Kleidung oder Secondhand-Outfits absolut willkommen sind. So schafft ihr von Anfang an ein Bewusstsein – ganz ohne Druck oder strenge Vorgaben.
Ihr liebt Details? Perfekt – denn bei der Deko könnt ihr euch kreativ austoben und trotzdem achtsam bleiben. Statt auf Einwegprodukte oder Massenware aus Fernost zu setzen, plant eure Dekoration regional, saisonal und wiederverwendbar. Frische Blumen vom lokalen Feld, getrocknete Gräser oder Topfpflanzen sehen nicht nur wunderschön aus, sondern können auch nach der Hochzeit weiterleben – bei euch zuhause oder bei euren Gästen.
DIY-Ideen lassen sich ebenfalls prima mit Nachhaltigkeit verbinden: Aus alten Gläsern werden Windlichter, aus Stoffresten kreative Tischläufer. Hier kannst du dich richtig austoben – auch gemeinsam mit Freunden und Familie. Das macht Spaß, spart Ressourcen und ist deutlich persönlicher.
Auch bei der Papeterie gibt es heute viele Anbieter, die auf Recyclingpapier, umweltfreundliche Farben oder gar digitale Alternativen setzen. Natürlich ist eine schön gestaltete Einladung in Papierform etwas Besonderes – aber vielleicht reicht ein feines Save-the-Date digital, während Einladung und Danksagung bewusst reduziert gestaltet werden. Wenn ihr drucken lasst, dann achtet auf umweltzertifizierte Anbieter und verwendet FSC-zertifiziertes Papier.
Ein Fest wird durch gutes Essen unvergesslich – und gerade beim Thema Catering könnt ihr, wenn ihr eure Hochzeit nachhaltig plant, viel bewirken. Entscheidet euch für Caterer, die mit regionalen Produkten arbeiten, Saisonalität beachten und hochwertige Bio-Zutaten verwenden. Vor allem Buffets laden dazu ein, Speisen kreativ zu inszenieren – auch ganz ohne übermäßig viele tierische Produkte. Ein pflanzenbetontes Menü kann genauso festlich und raffiniert sein – und trifft oft den Nerv der Zeit.
Und was ist mit Getränken? Greift auf regionale Winzer*innen zurück, wählt Bio-Weine oder fair gehandelte Kaffee- und Teesorten. Ihr müsst nichts missen – im Gegenteil. Durch bewusste Auswahl macht ihr eure Hochzeit kulinarisch besonders. Achtet auch auf Mehrweg- oder Glasflaschen, vermeidet Plastikstrohhalme und bestellt nur so viel, wie wirklich benötigt wird. Viele Anbieter unterstützen euch mit Erfahrungen und Empfehlungen, damit wenig Lebensmittel am Ende verschwendet werden.
Ihr merkt schon: Eine nachhaltige Hochzeit zu planen ist kein Verzicht, sondern eine bewusste Entscheidung für Qualität, Sinn und Individualität. Vieles von dem, was ihr ohnehin schon plant, lässt sich wunderbar umweltfreundlich umsetzen – und gleichzeitig verleiht ihr eurem großen Tag eine besondere Tiefe.
Nutzt die Planung als Chance, gemeinsam Prioritäten zu setzen und kreative Lösungen zu finden. Fragt euch nicht, was ihr alles „grün“ machen müsst, sondern was sich für euch gut und richtig anfühlt. Vielleicht ist es das fair gehandelte Kleid, die Blumen vom Nachbarn, das vegane Dessert oder die Einladung per Mail – alles zählt. Und am Ende feiert ihr nicht nur eure Liebe, sondern auch ein Fest, das Zukunft hat. Klingt gut? Finden wir auch.