Die Wahl eures Hochzeitsfotografen ist mehr als nur ein weiterer Punkt auf der To-do-Liste – sie prägt die Erinnerung an euren großen Tag über Jahre hinweg. Deshalb lohnt es sich, nicht einfach nach „schöner Hochzeitsfotograf Nähe Berlin“ zu googeln, sondern genauer hinzuschauen: Welcher fotografische Stil passt eigentlich zu euch als Paar – und zu eurer Hochzeit?
Vielleicht liebt ihr natürliche Momente, vielleicht seid ihr Fans von Kinofilmen oder kunstvollen Details. All das lässt sich in der Welt der Hochzeitsfotografie abbilden – durch unterschiedliche Fotografen-Stilrichtungen. Wir nehmen euch mit auf eine kleine Bilderreise durch die gängigsten Stile – und helfen euch herauszufinden, welcher davon euer Herz höherschlagen lässt.
Der dokumentarische Stil ist perfekt für euch, wenn ihr großen Wert auf Authentizität legt. Hier geht es nicht um gestellte Posen oder minutiös geplante Aufnahmen, sondern um das echte Leben. Dieser Stil fängt Gefühle ein, während sie passieren – ohne dass jemand eingreifen muss. Das bedeutet nicht, dass es keine Gruppenfotos gibt, aber sie rücken in den Hintergrund.
Du möchtest keine Kamera spüren, sondern dich zu 100 Prozent auf den Moment konzentrieren? Dann wird dir dieser Stil gefallen. Vor allem dann, wenn du dich in der Vorstellung wiederfindest, auf den Hochzeitsfotos eine Träne der Rührung auf Papas Wange oder das herzliche Lachen eurer Trauzeugin wiederzuerkennen. Fotograf:innen, die dokumentarisch arbeiten, wissen genau, wann sie auf den Auslöser drücken müssen – voll ins Herz, ohne dabei laut zu sein.
Die Bildbearbeitung ist bei diesem Stil meist natürlich, mit dezenten Farben und einem zeitlosen Look. Der Fokus liegt klar auf der Atmosphäre, dem echten Erleben und dem Vertrauen zwischen euch und dem Fotografen-Team. Gerade bei großen, lebendigen Feiern oder emotionalen Trauungen in kleiner Runde ist der dokumentarische Stil eine wunderbare Wahl.
Fine Art – allein das klingt schon nach etwas Besonderem, oder? Und genau das ist es auch. Diese Stilrichtung orientiert sich stark an der klassischen Fotokunst: Jedes Bild ist sorgfältig komponiert, durchdacht beleuchtet und vermittelt einen Hauch von Magie. Wenn ihr euch für diesen Stil entscheidet, müsst ihr keine Kunstgalerie besuchen – eure eigene Hochzeit wird zur Ausstellung.
Vor allem Paare, die sich eine elegante Hochzeit wünschen – vielleicht auf einem Schloss, in einem historischen Herrenhaus oder mitten in der Toskana – fühlen sich oft von Fine Art-Fotografie angezogen. Der Look ist hell, oft pastellfarben, mit weichen Lichtstimmungen und einem Hauch von Nostalgie. Die Bearbeitung erfolgt meist in warmen Tönen mit strukturiertem Weiß und einem reduzierten Kontrast – das sorgt für eine traumhaft feine Haptik in jedem Bild.
Damit dieser Stil gut zur Geltung kommt, ist etwas Vorbereitung nötig: Zeitlos schöne Locations, liebevoll abgestimmte Details (Stichwort Papeterie!) und ein gewisser künstlerischer Spielraum für den oder die Fotograf:in. Wenn ihr euch also in Moodboards auf Pinterest wiederfindet, auf denen Licht durch weite Fenster fällt und der Schleier sanft im Wind tanzt – dann plant ihr vermutlich bereits im Fine Art-Stil. Und das ist wunderschön so!
Dieser Stil vereint zwei Richtungen, die oft miteinander verschwimmen: Editorial – also das, was ihr aus hochwertigen Magazinen kennt – und Moody, das eher dunklere, stimmungsvolle Gegenstück. Beide sprechen Paare an, die das Außergewöhnliche suchen und ein Auge für Ästhetik haben, das über das Romantische hinausgeht.
Editorial bedeutet: Inszenierte Bilder, klare Linien, bewusste Posen. Aber keine Angst, das heißt nicht, dass ihr euch verstellen müsst. Gute Editorial-Fotograf:innen schaffen es, euch wie Models wirken zu lassen, ohne dass ihr euch wie welche fühlen müsst. Es geht darum, starke Bilder zu erzeugen, die genauso gut auf einem Magazincover funktionieren würden – und trotzdem eure Geschichte erzählen.
Der Moody-Stil setzt hingegen auf Kontraste, dunklere Töne, gerne auch auf eine filmische Bildästhetik: etwas verrauschter, etwas „ungeschliffener“, dafür oft emotionaler und intensiver. Wenn du gerne Independent-Filme schaust, Wein statt Sekt trinkst und abends lieber unter einem Sternenhimmel feierst als in einem Ballsaal – dann spricht dieser Stil vielleicht genau dein Herz an.
Bei beiden Ansätzen ist Kommunikation das A und O. Eure Fotograf:innen brauchen kreative Freiheit – und euer Vertrauen, dass sie eure Persönlichkeit in eigenständigen Bildern umsetzen dürfen. Dafür bekommt ihr am Ende keine Standard-Hochzeitsbilder, sondern kleine Kunstwerke mit Charakter.
Vielleicht habt ihr euch beim Lesen gerade dabei ertappt zu denken: „Oh, so ein bisschen von allem gefällt uns eigentlich…“ Und das ist völlig okay! Es gibt viele Fotograf:innen, die mehrere Stilrichtungen miteinander verbinden. Aber ein Gefühl für eure Vorlieben zu entwickeln, hilft euch enorm bei der Auswahl – und spart euch später mögliche Enttäuschungen.
Schnappt euch am besten gemeinsam einen Abend, macht euch einen Drink und schaut euch Portfolio-Seiten auf Hochzeitsblogs oder Instagram-Profilen an. Fragt euch: Welche Bilder sprechen euch emotional an? Welche wecken Erinnerungen oder wecken Vorfreude? Und ganz wichtig: Könnt ihr euch vorstellen, selbst auf diesen Bildern zu sein?
Habt ihr ein paar Favoriten gefunden, dann vergleicht nicht nur die Bilder – sondern lest auch, was die Fotograf:innen über sich selbst schreiben. Denn am Ende ist ein Bildstil nur ein Teil der Entscheidung. Mindestens genauso wichtig ist, dass ihr euch vor der Kamera wohlfühlt, der Mensch hinter der Linse zu euch passt und die Chemie stimmt.
Wenn ihr ein Vorgespräch macht (was wir unbedingt empfehlen!), fragt gezielt nach der Arbeitsweise: Wie läuft die Begleitung ab? Werden Gruppenfotos gemacht? Gibt es ein Paarshooting während der Feier oder eher davor? So merkt ihr schnell, ob ihr auf einer Wellenlänge seid – stilistisch und menschlich.
Und dann heißt es: Vertrauen. Denn egal, für welche Fotografen-Stilrichtung ihr euch entscheidet – die schönsten Bilder entstehen immer dann, wenn ihr den Moment wirklich lebt. Nicht für die Kamera, sondern für euch.
Hochzeitsfotografie ist mehr als schöne Bilder – sie erzählt eure Geschichte, so wie sie wirklich war. Ob ihr euch für die Natürlichkeit des dokumentarischen Stils, die künstlerische Eleganz von Fine Art, das Dramatische einer moody Bildsprache oder den Chic eines Editorial-Looks entscheidet: Wichtig ist, dass der Stil zu euch passt.
Bleibt euch treu, lasst euch Zeit für die Entscheidung und hört auf euer Bauchgefühl. Am Ende zählt nicht nur, wie die Fotos aussehen – sondern was ihr dabei gefühlt habt. Und genau das wird euch ein Fotograf oder eine Fotografin mit dem richtigen Stil einfangen.