Vielleicht habt ihr schon ein wenig recherchiert oder seid mitten in der Planung – und ganz sicher habt ihr bereits gemerkt: Eine Hochzeit bringt viele Menschen zusammen. Und damit meinen wir nicht nur eure Gäste. Fotograf:innen, Catering, Band oder DJ, Trauredner:in, Floristik, Visagist:innen, Fahrdienst, Locationmanager usw. – sie alle haben wichtige Aufgaben am großen Tag. Ohne Koordination kann da schnell Chaos entstehen.
Ein gut durchdachter Zeitplan mit allen Dienstleistern sorgt dafür, dass ihr den Überblick behaltet und euer Tag reibungslos läuft. Er ist wie ein Regisseur hinter den Kulissen: Niemand sieht ihn, aber dank ihm passt vom ersten Moment bis zum letzten Cue alles zusammen. Wenn ihr diesen Plan frühzeitig mit euren Dienstleistern abstimmt, wissen alle, wann, wo und wie sie im Einsatz sind – und ihr könnt euch entspannen und euren Tag genießen.
Oft ist das Getting Ready einer der emotionalsten Momente am Hochzeitstag – und gleichzeitig der Startpunkt für alle weiteren Dienstleister. Zwar beginnt euer offizieller Zeitplan vielleicht erst mit der Trauung, doch in Wirklichkeit startet der Tag viel früher. Wenn du zum Beispiel früh geschminkt wirst, sollte auch der Fotograf oder die Fotografin rechtzeitig vor Ort sein, um den Moment einzufangen.
Plant großzügig für Haare und Make-up ein – insbesondere, wenn ihr mehrere Personen (z. B. Brautjungfern, Trauzeugen, Eltern) vorbereiten lasst. Fragt euren Styling-Service, wie viele Personen gleichzeitig gestylt werden können und ob eventuell ein zweites Team nötig ist. Teilt diese Infos mit eurer Fotografin oder eurem Videografen, idealerweise inklusive konkreter Adressen und Zeiten. Denn nur so können sie den Tagesbeginn stimmungsvoll dokumentieren. Denkt auch bei der Planung daran: Anfahrt, Pausen, Lichtverhältnisse – all das beeinflusst den Ablauf frühmorgens.
Vielleicht habt ihr schon eine Timeline vor Augen: 14 Uhr Trauung, 15:30 Uhr Sektempfang, 17 Uhr Dinner, 20 Uhr Eröffnungstanz. Prima! Doch jetzt kommt die Feinplanung: Wie lange braucht das Catering zum Aufbau? Wann muss die Floristin mit dem Dekorieren fertig sein? Wann kann die Band den Soundcheck machen?
Stellt euch vor, der Florist beginnt mit dem Aufbau, während gleichzeitig die Location für die freie Trauung vorbereitet wird – da kann es leicht zu Kollisionen kommen. Klärt also in enger Abstimmung mit eurer Location, wann welcher Dienstleister Zugang hat und wie viel Zeit für den Aufbau realistisch ist. Viele Locations haben hier feste Zeitfenster, genauso wie Regeln für Lautstärke, Einlass oder Mobiliar. All das sollte auch in eurem Zeitplan berücksichtigt sein.
Ein schöner Trick: Legt euren Dienstleistern einen gemeinsamen Ablaufplan vor – inklusive wichtiger Kontaktpersonen. So weiß z. B. der DJ, wann die Technik steht, oder das Catering, wann mit dem Servieren begonnen werden soll. Besonders hilfreich ist es, wenn ihr eine:n organisatorisch begabte:n Freund:in oder eine:n Zeremonienmeister:in (z. B. Wedding Planner) habt, die diesen Plan an eurem Hochzeitstag koordinieren.
Ein häufig unterschätzter Punkt: Ihr könnt den besten Zeitplan haben – wenn ihn niemand kennt oder versteht, bringt er nur halb so viel. Deshalb: Sprecht mit euren Dienstleistern persönlich über euren Ablauf. Geht mit ihnen gemeinsam Schritt für Schritt durch, was wann passiert. Fragt am besten auch aktiv nach, welche Zeitpuffer sie benötigen. Kaum jemand kann besser einschätzen, wie lange der Aufbau dauert oder wann der beste Zeitpunkt fürs Gruppenfoto ist, als die Profis selbst.
Sinnvoll ist auch ein schriftliches Handout mit den wichtigsten Eckdaten – sowohl für eure Dienstleister als auch für eure engsten Begleitpersonen. Wichtig: Notiert nicht nur die Uhrzeiten, sondern auch Verantwortliche und besondere Hinweise. So vermeidet ihr, dass ständig jemand Entscheidungen von euch einfordert oder Fragen an euch gerichtet werden.
Und falls ihr euch fragt: ‚Müssen wir wirklich alles vorgeben?‘ – Nein. Gebt euren Profis gerne kreative Freiheiten, aber innerhalb eines klaren Rahmens. Wenn alle wissen, wann ihr wollt, dass der Hochzeitstanz beginnt oder wann die Torte angeschnitten wird, können sich Lichttechnik, Musik und Service wunderbar darauf vorbereiten.
Keine Hochzeit läuft auf die Minute genau. Und das ist auch völlig okay. Wichtig ist: Plant Pufferzeiten ein – mindestens 15–20 Minuten zwischen den meisten Programmpunkten. Nicht nur, um Verspätungen aufzufangen, sondern auch, um euch kleine Verschnaufpausen zu gönnen. Ihr werdet sehen: Der Tag ist voll von Emotionen, Gesprächen, Eindrücken. Da tut ein Moment durchatmen wahre Wunder.
Trotz aller Planung kann es natürlich passieren, dass etwas aus dem Takt gerät. Vielleicht verspätet sich die Friseurin, oder der Caterer steckt im Stau. In solchen Fällen hilft es enorm, eine Person zu bestimmen, die euer Zeitmanagement übernimmt. Das kann eine Freundin mit Organisationstalent sein oder ein:e professionelle:r Hochzeitsplaner:in. Ihr selbst solltet an eurem großen Tag abschalten dürfen.
Euer Notfallplan sollte außerdem beinhalten, welche Punkte sich im Zweifel verschieben oder sogar ausfallen lassen, ohne dass es gleich zum Drama wird. Ein guter Dienstleister bringt auch in solchen Momenten Ruhe rein und findet gemeinsam mit euch Lösungen. Macht euch da keine Sorgen – mit einem durchdachten Ablauf und einem funktionierenden Netzwerk läuft alles halb so wild.
Einen detaillierten Zeitplan mit allen Dienstleistern zu erstellen, klingt im ersten Moment vielleicht nach einer trockenen Aufgabe. Aber glaubt uns: Es ist ein echtes Geschenk an euch selbst. Je genauer ihr im Vorfeld plant, desto freier könnt ihr den Tag genießen. Stellt euch euren Ablauf wie das Gerüst eines Theaterstücks vor – es gibt Halt, aber lebt durch die spontanen Momente und die Menschen, die es mit Leben füllen.
Lasst euch von euren Dienstleistern beraten, nehmt ihre Erfahrung an und schafft eine realistische, gut abgestimmte Struktur. Und das Wichtigste: Genießt euren Hochzeitstag – auch, wenn mal etwas schiefläuft. Denn genau das macht ihn einzigartig.