So findet ihr euren Hochzeitsstil

Warum der Hochzeitsstil mehr ist als nur Dekoration

Vielleicht habt ihr euch schon ein paar Pinterest-Boards angesehen oder seid beim Scrollen durch Instagram fast vom Hocker gefallen – so viele wunderschöne Hochzeiten, so viele unterschiedliche Stile. Boho, Vintage, klassisch elegant, modern urban… Aber mal ganz ehrlich: Zwischen diesen ganzen Buzzwords kann man ganz schön ins Schleudern geraten. Doch keine Sorge, das ist völlig normal! Wichtig ist nur: Der Hochzeitsstil ist weit mehr als die Frage nach Farben oder Blumenarrangements – es ist euer ganz persönlicher Ausdruck von Liebe, Lebensfreude und Persönlichkeit.

Ein gut gewählter Stil hilft euch nicht nur dabei, optische Entscheidungen zu treffen – er zieht sich wie ein roter Faden durch euren ganzen Tag. Er beeinflusst die Location, das Outfit, die Papeterie, ja sogar eure selbst geschriebenen Ehegelübde oder die Playlist beim Sektempfang. Und ganz ehrlich: Wenn ihr euch in eurem Hochzeitskonzept wirklich wiederfindet, fühlt sich alles stimmig, entspannt und einfach genau richtig an. Deshalb macht es Sinn, sich bewusst Zeit zu nehmen, um gemeinsam euren ganz persönlichen Hochzeitsstil zu finden.

Gemeinsam träumen: Was wünscht ihr euch wirklich?

Bevor ihr euch in Details verliert, nehmt euch einen Moment, um in Ruhe zu träumen. Ja, das klingt kitschig – aber genau diese Träume sind es, die euch zeigen, was euch wirklich wichtig ist. Stell dir einmal vor: Es ist euer Hochzeitstag. Wie fühlt er sich an? Lacht ihr mit euren Freunden unter Lichterketten im Garten? Tanzt ihr in einer großen Halle zu Big Band Musik? Spürt ihr Sand unter den Füßen oder trinkt ihr Cocktails auf einem historischen Gutshof?

Diese ersten Bilder im Kopf sind goldwert. Sie zeigen, ob ihr euch eher eine ungezwungene und lockere Atmosphäre wünscht oder einen glamourösen Gala-Abend. Ob euch Natur und Bodenständigkeit am Herzen liegen oder ihr euch eher mit Eleganz, Glanz und einem Hauch Luxus identifiziert. Redet darüber, ganz offen. Hört einander zu und schreibt auf, was euch beiden dabei sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Dabei geht es erstmal gar nicht um konkrete Begriffe wie „Rustikal Chic“ oder „Romantic Garden“. Es geht um Gefühle. Um Erinnerungen. Um Bilder. Daraus entwickelt sich nach und nach ein authentischer Stil – ganz ohne Schubladendenken.

Lasst euch inspirieren – aber bleibt euch treu!

Natürlich darf und sollt ihr euch inspirieren lassen! Pinterest, Instagram, Hochzeitsblogs, Magazine – all das bietet euch eine wunderbare Möglichkeit, neue Ideen zu entdecken und ein Gespür dafür zu entwickeln, was euch gefällt. Erstellt euch ein gemeinsames Moodboard – digital oder klassisch mit ausgeschnittenen Bildern und Farbfeldern – und schaut, ob sich bestimmte Muster wiederholen.

Aber Achtung: Schnell verliert man sich im endlosen Scrollen und fühlt sich plötzlich unsicher, weil man denkt, man müsse „so eine Hochzeit“ haben wie auf den Hochglanzfotos. Dabei ist das gar nicht nötig. Es ist sogar hinderlich, wenn ihr versucht, irgendetwas zu kopieren, was eigentlich gar nicht zu euch passt. Es ist völlig okay, wenn bei eurer Hochzeit keiner Barfuß tanzt oder es statt einer Boho-Blumenkrone klassisch via Chignon und Schleier ins Glück geht. Wichtig ist nur: Es soll nach euch aussehen – und nicht nach einer Social-Media-Kulisse.

Mein Tipp: Wenn du beim Durchscrollen ein Bild findest, bei dem du wirklich innerlich „Ja!“ sagst, weil es dich emotional berührt – speicher es. Redet gemeinsam über solche Favoriten, fragt euch: Warum gefällt uns das? Was davon können wir in unsere eigene Hochzeit übernehmen – und was würden wir abwandeln?

Location, Budget und Jahreszeit – so beeinflusst die Realität euren Stil

Jetzt kommen wir zum praktischen Teil. So schön die Träume am Anfang auch sind: Der Rahmen muss zum Stil passen – und umgekehrt. Ihr habt Lust auf eine Waldhochzeit mit Tipis und langen Tafeln unter freiem Himmel? Großartig – aber das klappt vielleicht nicht im Januar oder mitten in der Großstadt ohne geeignete Fläche. Oder ihr möchtet eine elegante Dinnerparty in einem alten Schloss? Dann sollte das Budget dafür mitspielen, ebenso wie die Gästeliste und das Catering-Konzept.

Deshalb ist es wichtig, spätestens nachdem ihr euch für einen groben Stil entschieden habt, die Realitäten mit einzubeziehen. Location, Saison, Gästeanzahl, Budgetrahmen – all das hat Einfluss darauf, was machbar ist. Aber keine Sorge: Fast jeder Stil lässt sich individuell skalieren. Ein Boho-Vibe geht auch in einer kleinen Stadtvilla – mit Makramee-Deko und Wildblumensträußen. Und Eleganz muss nicht teuer sein – cleanes Design, hochwertige Stoffe und gut gewählte Details wirken auch ohne riesiges Budget stilvoll.

Schreibt also gerne auf, welche Rahmenbedingungen bei euch gegeben sind und wie ihr den Stil daran anpassen könnt – ohne euch dabei zu verbiegen.

Von der Idee zur Umsetzung: Wie aus Inspiration ein roter Faden wird

Ihr habt inzwischen ein gutes Gefühl dafür, wie eure Hochzeit sich anfühlen und aussehen soll? Dann geht’s jetzt in die Umsetzungsphase! Der Schlüssel ist: ein roter Faden. Und das bedeutet nicht, dass jede Serviette farblich exakt zur Einladung passen muss – sondern, dass sich euer Stil wie ein Gefühl durch den Tag zieht.

Das kann über Farben funktionieren, über Materialien (z. B. Holz & Leinen), über Designs (geradlinig vs. verspielt), über eure Musik, eure Kleidung, die Menüauswahl – sogar über eure Sprache in der Papeterie. Ihr liebt das Moderne? Dann nutzt cleane Layouts, zurückhaltende Farben und minimalistische Floristik. Ihr steht auf Romantik à la Jane Austen? Dann dürfen Spitze, Rosétöne und kalligraphierte Menükarten ruhig Teil eurer Deko sein.

Wenn ihr unsicher seid, wie ihr euer Konzept durchziehen könnt, helfen Dienstleister wie Hochzeitsplaner:innen oder Designer:innen enorm weiter. Ihr müsst das aber nicht zwingend professionell gestalten lassen – auch Freunde mit einem Auge fürs Detail und einem Händchen für DIY können euch unterstützen. Wichtig ist, dass ihr euch stets fragt: Fühlt sich das nach uns an? Dann seid ihr auf dem richtigen Weg.

Fazit: Euer Hochzeitsstil ist der Spiegel eurer Geschichte

Den Hochzeitsstil zu finden ist kein Sprint, sondern eher ein gemütlicher Spaziergang, bei dem ihr immer mehr entdeckt, was zu euch passt. Es gibt kein Richtig oder Falsch – nur euren Weg. Und der darf bunt, laut, leise, traditionell oder total unkonventionell sein. Hauptsache, er ist eurer.

Nehmt euch die Zeit, zu träumen, durchzusprechen, zu hinterfragen – und vergesst nie: Am wichtigsten ist, dass ihr euch an diesem Tag wohl, verbunden und gesehen fühlt. Wenn alles zusammenpasst, aber ihr euch verkleidet vorkommt – dann fehlt was. Wenn euer Plan vielleicht nicht perfekt, aber erkennbar nach euch ist – dann liegt ihr goldrichtig.

Also los – öffnet euer Moodboard, gönnt euch ein Glas Wein oder eine heiße Schokolade und macht euch auf die Suche: So sieht euer Hochzeitsstil aus.