Ihr steckt mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, durchforstet Pinterest, schreibt Checklisten und führt Gespräche mit Fotograf:innen, Caterern oder DJs. Doch während ihr euch auf dieses große Ereignis freut, lauert oft im Hintergrund eine unangenehme Überraschung: versteckte Kosten. Das bedeutet nicht, dass Dienstleister euch absichtlich über den Tisch ziehen möchten – aber es fehlt häufig an klarer Transparenz. Zusatzleistungen, die nicht klar kommuniziert wurden, Details, die erst später berechnet werden – all das kann schnell das Budget sprengen.
Gerade in der emotionalen Aufregung rund um den Hochzeitstag passiert es häufig, dass vergessen wird, nachzufragen oder schriftlich festzuhalten, was im Preis enthalten ist und was nicht. „Das ist doch sicher dabei…“, denken viele. Aber was, wenn eben doch nicht? Genau hier setzen wir an – mit Tipps und Erfahrungswerten, wie ihr versteckte Kosten bei Hochzeitsdienstleistern vermeidet.
Es gibt einige Klassiker unter den Kostenfallen, die euch als Hochzeitspaar gerne mal entgehen – vor allem, wenn ihr zum ersten Mal heiratet (und das hoffen wir doch!).
Beim Fotografen oder der Fotografin zum Beispiel: Ihr habt ein Paket gebucht, das sich super anhört – 6 Stunden Begleitung, inklusive aller bearbeiteten Bilder. Klingt fair, oder? Nur leider bedeutet „alle bearbeiteten Bilder“ in manchen Fällen nur eine bestimmte Anzahl, beispielsweise 100 Stück. Für jede weitere kommen dann Bearbeitungskosten hinzu. Oder: Die Anfahrt war nur bis zu einer gewissen Kilometerzahl inklusive, alles darüber wird extra berechnet.
Beim Catering kann es ähnlich undurchsichtig werden. Sind das Personal, Auf- und Abbau, das Geschirr und Besteck wirklich im Preis inbegriffen oder kommt das noch on top? Oft verbergen sich hier zusätzliche Kosten, etwa für späten Service am Abend oder zusätzliche Reinigungskosten bei Nutzung einer externen Location. Selbst Korkgeld – also Gebühren für eigene mitgebrachte Getränke – kann unter Umständen dazu kommen, wenn nicht alles exakt abgesprochen wird.
DJs oder Livebands wiederum können zusätzliche Technik berechnen, wenn ihr eine größere Location habt oder für den Sound draußen zusätzliche Lautsprecher gebraucht werden. Auch hier lohnt es sich, genau hinzuschauen, ob Moderation, Hintergrundmusik für das Dinner oder Mikrofone für Ansprachen im Preis enthalten sind.
Und der Klassiker: Die Location. Manche Eventlocations arbeiten mit bevorzugten Partnern. Wenn ihr zum Beispiel einen anderen Caterer engagiert als den empfohlenen, kommt womöglich eine Art „Fremdanbieter-Zuschlag“ zum Tragen. Auch Reinigungspauschalen oder Gebühren für längere Feiern nach Mitternacht gehören zu diesen versteckten Posten, die sich schnell summieren können.
So romantisch die Hochzeitsplanung ist – Verträge sind dabei euer bester Freund. Und doch werden sie oftmals überflogen, in der Euphorie unterschrieben, weil „es sich ja gut anhört.“ Unser Tipp: Nehmt euch die Zeit, alles gründlich zu lesen und bei Unklarheiten sofort nachzufragen.
Worauf ihr besonders achten solltet? Zunächst muss abgesteckt sein, was tatsächlich im gebuchten Leistungspaket enthalten ist – schriftlich. Gibt es einen genauen Rahmen im Vertrag, z. B. Anzahl der bearbeiteten Fotos oder Stunden der musikalischen Begleitung? Ist die Nutzung von Ausstattung (z. B. Fotobooth, Lichttechnik, Mobiliar) inbegriffen oder kosten solche Extras zusätzlich?
Achtet auch auf Stornierungsbedingungen und mögliche Ausfallhonorare. Gerade wenn ihr viele Monate im Voraus plant, kann es zu Veränderungen kommen – sei es privat oder organisatorisch. Welche Fristen gelten? Wann entstehen erste Kosten? Wurde eine Anzahlung vereinbart – und was passiert mit ihr im Falle einer Absage?
Schaue du dir außerdem Zahlungsmodalitäten genau an. Gibt es bestimmte Staffelungen oder werden Teile der Kosten erst im Nachhinein berechnet? Achtung auch bei sogenannten „Tagespauschalen“: Diese klingen oft unkompliziert, aber haben möglicherweise Grenzen in Bezug auf Stundenanzahl oder Umfang. Das genaue Wording im Vertrag ist entscheidend.
Die meisten Missverständnisse entstehen nicht durch böse Absicht – sondern durch unklare Kommunikation. Deshalb unser Rat: Sprecht mit euren Dienstleister:innen frühzeitig und offen über eure Erwartungen. Beschreibt euer Wunschsetting, euren Zeitplan und eure Prioritäten. Redet lieber einmal zu viel als zu wenig.
Fragt gezielt nach: Was genau beinhaltet euer Angebot? Gibt es Zusatzkosten, die eventuell auftreten können? Was passiert, wenn sich der Zeitrahmen ändert oder ein Dienstleister länger bleiben soll? Viele Profis geben euch auf solche Fragen gerne konkrete Antworten – sie wissen aus Erfahrung, wo Stolperfallen lauern.
Gerade wenn Budgetbegrenzungen bestehen (was fast immer der Fall ist), lohnt es sich, das direkt zu thematisieren. Kein Dienstleister wird euch dafür verurteilen – im Gegenteil: Ein realistischer Finanzrahmen hilft auch ihnen bei der Planung. Gemeinsam lassen sich dann abgestimmte Lösungen finden, die gut funktionieren und euer Konto trotzdem nicht sprengen.
Notiert alle Absprachen schriftlich. Entweder direkt im Vertrag oder zumindest per Mail. So behaltet ihr alles im Blick und könnt auch Monate später noch nachvollziehen, was besprochen wurde. Und – das mag etwas banal klingen – macht euch Notizen nach jeder Besprechung. Diese Infos helfen euch enorm dabei, den Überblick zu behalten.
Der wohl wichtigste Schritt, um versteckten Kosten bei Hochzeitsdienstleistern vorzubeugen, ist ein realistischer Budgetplan. Setzt euch gleich zu Beginn der Planung gemeinsam hin und legt fest, was ihr ausgeben möchtet – und wo ihr eure Grenzen seht. Plant dabei auch einen kleinen Puffer ein (etwa 10 bis 15 Prozent), um mögliche Preissteigerungen oder Überraschungen abzufangen.
Holt bei jeder Dienstleistung immer mehrere Angebote ein. Nicht nur, um Preise zu vergleichen, sondern auch, um ein Gefühl für marktübliche Leistungen und Formulierungen zu bekommen. Lasst euch jeweils ganz klar sagen, was im Angebot enthalten ist – am besten schriftlich. Alles, was euch unklar erscheint, fragt direkt nach. Lieber einmal zu viel als zu wenig.
Macht euch außerdem Gedanken darüber, welche Dienstleister euch wirklich wichtig sind. Möchtet ihr unbedingt eine Band? Ein aufwändiges Menü? Oder lieber ein lockeres Buffet, dafür eine Top-Fotografin? Überlegt, wo sich vielleicht sparen lässt – und wo euch Qualität besonders wichtig ist.
Und ganz persönlich: Wenn du selbst jemand bist, der gerne Listen führt – mach das! Excel-Tabellen, Notizbücher oder Apps können enorm helfen. Budgettools für Hochzeiten gibt es mittlerweile viele. Oft könnt ihr dort schon Standardkosten und übliche Honorare vergleichen und somit eine grobe Orientierung gewinnen.
Schlussendlich hilft euch eine Mischung aus Wissen, Vorbereitung und Kommunikation, um genau das zu bekommen, was ihr euch wünscht – zum Preis, den ihr wirklich bezahlen wollt.
Natürlich kann man nicht jeden Euro planen – aber ihr könnt euch gut vorbereiten und viele unerwartete Kosten vermeiden. Wenn ihr offen kommuniziert, Verträge aufmerksam prüft und euch nichts „zwischen den Zeilen“ entgeht, steht einer transparenten Zusammenarbeit mit euren Hochzeitsdienstleistern nichts im Weg.
Eure Hochzeit soll einzigartig, emotional und wunderschön werden – genau so, wie ihr es euch vorstellt. Mit dem richtigen Maß an Achtsamkeit schafft ihr es, euer Budget im Blick zu behalten und euch am Ende entspannt dem widmen zu können, worum es wirklich geht: eurer Liebe und eurem gemeinsamen Tag.
Wir wünschen euch viel Freude bei der Planung – und wenn ihr Fragen habt, schaut gern in unseren anderen Artikeln vorbei. Die Hochzeitshelden begleiten euch auf eurem Weg!