Der Vintage-Stil hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Hochzeitstrend entwickelt – und das aus gutem Grund. Er wirkt romantisch, verspielt und gleichzeitig authentisch. Besonders gut entfaltet er seine Wirkung in Locations mit Charakter, und da ist die Scheune einfach ein Volltreffer. Alte Holzbalken, naturbelassene Wände und der rustikale Charme solcher Orte bilden die perfekte Bühne für Vintage-Deko. Wenn ihr also schon bei der Locationwahl auf Natürlichkeit und Bodenständigkeit gesetzt habt, schenkt ihr dem Stil mit der passenden Dekoration den richtigen Rahmen.
Was scheunenhafte Hochzeiten so besonders macht, ist dieses gewisse „Back to the Roots“-Gefühl. Fernab vom Großstadttrubel könnt ihr eure Liebe in einem geschmackvoll ländlichen Ambiente feiern – ungekünstelt und doch mit Stil. Der Vintage-Stil fügt sich hier nahezu nahtlos ein, denn er lebt von Patina, Geschichte und dem gewissen Etwas vergangener Tage. Eine Hochzeit in einer alten Mühle oder einer Fachwerkscheune bietet durch ihr Ambiente schon so viele Gestaltungsvorgaben, dass es fast einfacher wird, eine schöne, stimmige Deko auf die Beine zu stellen – wenn man weiß, wie.
Beginnen wir mit den Basics: Das Herzstück jeder gelungenen Vintage-Deko ist ein durchdachtes Farbkonzept. Die typischen Farben reichen von sanften Beige- und Crémetönen über Altrosa, Salbeigrün bis hin zu kühleren Grautönen. Starke Kontraste werden eher vermieden – stattdessen spielen feine Nuancen miteinander. Ihr könnt je nach Persönlichkeit wärmere oder kühlere Akzente setzen. Wichtig ist, dass eure Farbwelt sich durch alle Deko-Elemente zieht – vom Brautstrauß über die Tischläufer bis hin zur Papeterie.
In Sachen Materialien lebt der Vintage-Stil von Natürlichkeit. Holz, Spitze, Leinen, getrocknete Blumen, Glasflaschen oder alte Emaillegefäße sind nicht nur dekorativ, sondern erzählen auch Geschichten. Wenn ihr beim Dekorieren also Wert auf Authentizität legt, dann sind genau solche Materialien eure besten Freunde. Ein rustikaler Holztisch ohne Tischdecke kann beispielsweise mit einem langen Makramee-Tischläufer, ein paar antiken Kerzenleuchtern und locker arrangierten Wildblumen eine besonders gemütliche Wirkung entfalten.
Ein ganz besonderer Charme entsteht durch das Spiel mit Texturen: Weiche Stoffe wie Samt oder Chiffon treffen auf unbehandeltes Holz und raues Juteseil. Wie bei einem Puzzle, das sich nach und nach zusammensetzt, bringt ihr so viele kleine Elemente zusammen, die sich zu einem stimmigen Ganzen verbinden. Achtet dabei auch auf Details – selbst die Wahl der Vasen oder Teller kann Einfluss auf die Gesamtwirkung haben.
Ein Hochzeitskonzept lebt von den großen Bildern – die emotionale freie Trauung in der Abendsonne, der festlich geschmückte Saal – aber mindestens genauso sehr auch von den kleinen, liebevollen Details. Und gerade da kann Vintage-Deko glänzen. Beginnen wir mit der Blumendeko: Wilde, ungebändigte Bouquets mit Gräsern, Eukalyptus, Schleierkraut und Pastellblumen passen perfekt in den Look. Zarte Blüten wie Ranunkeln, Astilben oder Pfingstrosen sind besonders beliebt und harmonieren wunderbar mit getrockneten Elementen wie Lagurus oder Palmwedeln in Naturfarben.
Auch Kerzen dürfen beim Vintage-Flair natürlich nicht fehlen. Ob auf dem Tisch, in alten Gläsern arrangiert, in Laternen am Boden oder als Lichterketten in der gesamten Scheune – warmes Licht schafft Atmosphäre und bringt ein Stück Magie in den Raum. Mein Tipp an dich: Achte beim Kauf von Kerzen auf unterschiedliche Höhen und Formen – gerade unperfekte Kompositionen wirken besonders charmant. So entsteht der Eindruck von „mit Liebe zusammengestellt“ und eben nicht von „vom Fließband dekoriert“.
Ein weiteres schönes Detail sind antike Fundstücke: Vielleicht habt ihr alte Bilderrahmen von euren Großeltern oder könnt auf Flohmärkten eine hübsche Schreibmaschine oder ein Vintage-Radio entdecken. All diese Elemente könnt ihr als Blickfang einbauen – etwa für euren Sitzplan, als Gästebuchstation oder einfach als kleine, fotogene Szenerien.
Hier kommt die entscheidende Frage: Wollt ihr eure Vintage-Deko komplett selbst umsetzen oder lieber auf professionelle Hilfe zurückgreifen? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn du handwerklich ein bisschen begabt bist und gerne bastelst, kannst du viele Dinge selbst gestalten: Anhänger in Holzoptik, beschriftete Schilder mit Kalligraphie, Blumeninstallationen oder Tischkarten aus Kraftpapier. Das spart nicht nur Geld, sondern bringt auch eine sehr persönliche Note mit.
Gleichzeitig ist DIY mit ordentlich Aufwand verbunden. Es braucht Zeit, Material und oft auch eine gute Portion Geduld. Wenn euch also der Stressfaktor zu groß wird oder ihr gerne die Sicherheit wollt, dass alles am Hochzeitstag perfekt aussieht, dann ist ein Dekoverleih oder eine Hochzeitsstylistin eine wunderbare Alternative. Viele Anbieter haben sich mittlerweile auf Vintage spezialisiert und bieten komplette Paketlösungen an. Ihr könnt euch zum Beispiel antike Möbel, Lichterketten, Kerzenständer und mehr leihen – inklusive Aufbau und Abbau. Super praktisch, besonders wenn eure Location weiter entfernt liegt oder mehrere Räume dekoriert werden sollen.
Oft macht auch eine Mischform Sinn: Einige Dinge kauft oder bastelt ihr selbst – wie zum Beispiel die Gastgeschenke oder Menükarten – und das große Mobiliar kommt vom Verleih. So bleibt ihr kreativ, ohne alles allein stemmen zu müssen. Sprecht euch untereinander gut ab, was euch wichtig ist und womit ihr euch wohlfühlt – dann wird die Umsetzung genauso entspannt wie sie sein sollte.
Damit ihr euch das Zusammenspiel der Deko besser vorstellen könnt, hier ein paar konkrete Inspirationsideen für verschiedene Bereiche eurer Vintage-Scheunenhochzeit:
Für die Trauung bietet sich ein hölzener Torbogen an, geschmückt mit Trockenblumen, Chiffon- und Spitzenstoffen. Dazu antike Holzstühle mit individuellen Platzschildchen – die perfekte Kombination aus Landhausromantik und Boho-Flair. Ein alter Teppich dient als Mittelgang und sorgt für Wärme und Farbe.
Im Empfangsbereich könnte eine rustikale Holzleiter zum Willkommensschild umfunktioniert werden. Zwischen zwei alten Fensterrahmen spannt ihr euren Sitzplan mit kleinen Etiketten aus Kraftpapier auf. Ein Koffer voller Hochzeitspost, eine Polaroid-Gästebuchstation mit Sofortbildkamera – all das ist nicht nur dekorativ, sondern lädt eure Gäste aktiv zum Mitmachen ein.
An den Tischen spielt ihr dann mit verschiedenen Höhen: Flaschen mit einzelnen Blumen, kleine Windlichter, Kerzenleuchter, ein Spitzenläufer – alles locker angeordnet. Ein schöner Clou ist es auch, jeden Tisch nach einem alten Filmtitel oder Musikstück zu benennen, passend zum Vintage-Thema. Ergänzend können historische Fotos von Eltern oder Großeltern eure Tische noch persönlicher machen.
Für draußen empfehlen sich Lichterketten zwischen den Bäumen, Holzbänke mit kuscheligen Decken und vielleicht sogar eine Vintage-Fotoecke mit Accessoires im Stil der 20er oder 50er Jahre. Je nach Jahreszeit könnt ihr auch eine Feuerschale mit Marshmallow-Bar aufstellen – eine süße Idee für kühle Abende.
Eine Scheunenhochzeit im Vintage-Stil hat etwas zutiefst Herzliches. Sie erzählt eure Liebesgeschichte mit sanften Farben, echten Materialien und liebevoll arrangierten Details. Wenn ihr euch Zeit nehmt, eure Deko zu planen und euch inspirieren lasst – von Fundstücken, von Erinnerungen, von alten Zeiten – entsteht eine Atmosphäre, die eure Gäste (und vor allem ihr selbst) nie vergessen werdet. Steckt euer Herz hinein, testet aus, was zu euch passt – ob DIY oder mit Unterstützung – und genießt die Vorfreude auf einen Tag, der genauso einzigartig wird wie eure Liebe.