Eine Hochzeit unter freiem Himmel – das klingt nach Sonnenschein, lauem Sommerwind und einem magischen Sonnenuntergang beim Ja-Wort, oder? Kein Wunder, dass so viele von euch von einer Trauung im Garten, am See oder auf einer waldigen Lichtung träumen. Doch so romantisch die Vorstellung auch ist, die Realität zeigt sich manchmal von ihrer nassen Seite. Und gerade in unseren Breitengraden kann das Wetter auch im Hochsommer sehr launisch sein.
Deshalb ist es so wichtig, dass ihr euch frühzeitig Gedanken macht: Was, wenn am großen Tag Regen fällt? Oder starker Wind über das hübsch dekorierte Gelände fegt? Ein gut durchdachter Plan B bewahrt euch nicht nur vor stressigen Last-Minute-Entscheidungen, sondern sorgt auch dafür, dass ihr euren Hochzeitstag wirklich genießen könnt – ganz egal, wonach der Wetterbericht aussieht.
Ein Plan B bedeutet übrigens nicht, dass ihr von eurem Outdoor-Traum Abschied nehmen müsst. Vielmehr schafft ihr euch damit ein Sicherheitsnetz, das euch Platz zum Atmen gibt. Und glaubt uns: Zu wissen, dass alles geregelt ist, falls das Wetter nicht mitspielt, fühlt sich großartig an.
Ein durchdachter Ausweichplan beginnt mit der Wahl der Location. Fragt bei allen potenziellen Veranstaltungsorten ganz konkret nach: Gibt es eine Schlechtwetterlösung vor Ort? Einige Locations bieten direkt Alternativen an – etwa einen überdachten Bereich, ein großzügiges Zelt oder sogar feste Räumlichkeiten, die kurzfristig genutzt werden können. Wenn das der Fall ist, prüft unbedingt die Verfügbarkeit, den Platz für eure geplante Gästeanzahl und wie flexibel die Nutzung tatsächlich ist.
Sollte eure Location keine feste Plan-B-Option bieten, könnt ihr selbst vorsorgen. Große Pavillons oder Stretch-Zelte lassen sich oft mieten und bieten Schutz vor Regen, aber auch vor starker Sonne. Wichtig ist dabei, dass ihr früh genug reserviert – gerade in der Hochzeitssaison kann sonst alles ausgebucht sein. Achtet bei der Auswahl darauf, wie robust das Material ist, ob Seitenwände möglich sind und wie sich alles auf- und abbauen lässt.
Auch der Boden spielt eine Rolle. Nach langen Regenfällen kann eine Wiese schnell zur Matschfläche mutieren. Ihr könnt etwa Bodenplatten als Unterlage verlegen lassen oder bestimmte Wege mit Teppichen und Holzstegen gestalten. Je durchdachter ihr solche Details bereits im Voraus plant, desto entspannter reagiert ihr später, sollte es tatsächlich regnen.
Ob Catering, Fotografie, Musik oder Floristik – all eure Dienstleister:innen planen ihre Arbeit normalerweise bis ins kleinste Detail. Doch wenn plötzlich umdisponiert werden muss, ist gute Kommunikation das A und O. Sucht deshalb frühzeitig das Gespräch. Fragt explizit nach, wie flexibel sie im Falle von schlechtem Wetter sind, und besprecht mögliche Anpassungen eures Ablaufplans.
Ein Beispiel: Der Fotograf oder die Fotografin sollte wissen, welche Indoor-Spots sich als Shooting-Alternativen eignen, falls das Fotoshooting im Freien buchstäblich ins Wasser fällt. Musiker:innen mit empfindlicher Technik brauchen gegebenenfalls einen geschützten Platz – im besten Fall ein überdachtes Podest. Und auch euer Caterer oder eure Caterin sollte wissen, wie die Küche erreichbar ist, falls das Fest vom Garten ins Haus verlegt wird.
Auch für den Aufbau von Deko gilt: Wenn ihr zum Beispiel einen Traubogen aus Holz geplant habt, der im Regen nicht stehen bleibt, sollte das Team wissen, wie man ihn alternativ befestigen oder nach drinnen verlegen kann. Der Schlüssel liegt immer in klarer Kommunikation und einer guten Abstimmung im Voraus – so wird euer Hochzeitstag nicht zum Improvisationstest, sondern zum echten Herzensfest.
Ihr als Brautpaar geht mit gutem Beispiel voran. Wenn ihr entspannt und vorbereitet seid, überträgt sich das auf eure Gäste. Und das ist wichtig – denn oft machen nicht Wind und Regen den Tag stressig, sondern die Unsicherheit, wie ihr mit der Situation umgeht. Deshalb lohnt es sich, auch eure Lieblingsmenschen frühzeitig ins Boot zu holen.
Informiert sie schon in der Einladung darüber, dass ihr eine Outdoor-Hochzeit plant und ein wetterfester Plan B vorhanden ist. Ein kleiner Hinweis wie „Unsere Feier findet draußen statt – bei Sonnenschein im Garten, bei Regen genauso schön im Bauernhaus“ sorgt für Klarheit. Ihr könnt auch bereits dort dresscode-technische Empfehlungen geben: flache Schuhe, eine leichte Jacke, evtl. Regenschirme.
Am Tag selbst helfen kleine Aufmerksamkeiten enorm: Stellt Körbe mit Decken bereit, bietet stylische Schirme im Eingangsbereich an oder verteilt kleine Handwärmer bei kühlerem Wetter. Das zeigt euren Gästen, dass ihr an sie gedacht habt – und sorgt für genau das warme, geborgene Gefühl, das eine Hochzeit so besonders macht.
Ja, die Vorstellung von Regen am Hochzeitstag kann auf den ersten Blick frustrierend wirken. Aber lass dir eines gesagt sein: Regen ist nicht das Ende einer Traumhochzeit – sondern manchmal sogar der Anfang ganz besonderer Erinnerungen. Ein Brautpaar, das sich unter einem Schirm küsst, Gäste, die lachend unter Lichterketten tanzen, Regen, der gegen die Fenster prasselt, während drinnen feierlich das Ja-Wort gesprochen wird – all das hat eine Magie, die kein Wetterbericht je vorhersagen kann.
Ein Plan B ist deshalb nicht nur logistischer Schutz, sondern auch emotionales Backup. Er lässt Raum für Gelassenheit, für Anpassung – und für Spontanität. Es geht nicht darum, Kontrolle über alle Eventualitäten zu haben, sondern darum, eurer Hochzeit innerlich die Erlaubnis zu geben, so zu sein, wie sie eben wird: lebendig, einzigartig und mit all ihren kleinen Überraschungen genau richtig.
Übrigens: Viele Gäste erinnern sich später gar nicht mehr an den Regenschauer, sondern an die liebevollen Details, das gute Essen, die Stimmung – und an euch zwei, die gemeinsam durch Sonne und Regen gehen.